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Basierend auf Beweisen

CBD und ALS: Aktuelle Forschung & Erkenntnisse

Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und CBD: Wie es wirkt und wie man anfängt. Wie man CBD wirksam dosiert und was die aktuelle Forschung sagt.

Artikel von
Justin Cooke ,

Die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine progressive neurodegenerative Erkrankung, welche die für die Muskelkontrolle verantwortlichen Nerven betrifft.

Die Betroffenen können die Fähigkeit verlieren, sich zu bewegen, zu sprechen und letztendlich zu atmen.

Stephen Hawking lebte für den Großteil seines Lebens mit dieser Erkrankung. Er verstarb schließlich im Alter von 76 Jahren.

Die Erkrankung gilt zu diesem Zeitpunkt als unheilbar. Es gibt zwar Behandlungsmöglichkeiten, aber diese konzentrieren sich größtenteils auf die Behandlung der auftretenden Symptome und versuchen die Betroffenen zu unterstützen, da diese irgendwann die Fähigkeit verlieren, zu laufen, zu sprechen und eigenständig zu leben.

Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass Cannabinoide, wie CBD und THC, die durch ALS verursachten neurologischen und oxidativen Schäden reduzieren können.

Wir werden uns hier ausgiebig mit der Anwendung von CBD bei ALS befassen und Ihnen Einblicke geben, wie Sie CBD-Ergänzungsmittel optimal nutzen können.

Zusammenfassung: Anwendung von CBD bei ALS

CBD kann auch bei einer Reihe anderer neurodegenerativer Erkrankungen helfen, einschließlich Alzheimer [1], Parkinson [2] und Multipler Sklerose [3]. 

Diese Erkrankungen treten unabhängig voneinander auf, aber es liegen ihnen ähnliche Mechanismen zugrunde.

Bei all diesen Beschwerden tritt ein gewisses Maß an Entzündungen und oxidativen Schäden im Gehirn auf. Diese zerstören die Nerven entweder direkt oder sind entscheidende Faktoren für auftretende Probleme.

CBD ist dafür bekannt, dass es innerhalb des Gehirns entzündungshemmend, neuroprotektiv und antioxidativ wirkt. Aufgrund dieser Wirkung können wir annehmen, dass CBD bei einer Reihe neurologischer Störungen, einschließlich ALS, helfen kann.

Leider gibt es keine klinischen Studien, die sich mit der Anwendung von CBD bei ALS befassen, sodass eine Wirkung noch nicht abschließend bestätigt werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt können wir uns nur an Fallstudien, Tierstudien, In-vitro-Untersuchungen und Korrelationsstudien orientieren.

Erst kürzlich wurde ein Bericht zum Thema CBD und ALS veröffentlicht [4], in dem mehr Forschung auf diesem Gebiet gefordert wird. 

In der Studie wurden eine Reihe hypothetischer Vorteile von CBD für ALS-Patienten hervorgehoben, unter anderem:

  • Schmerzlinderung
  • Muskelentspannung
  • Bronchodilatation
  • Verringerung der Speichelproduktion
  • Appetitanregung
  • Schlafinduktion
  • Antioxidans-Unterstützung
  • Hemmung der Entzündung im Gehirn

Tipps für die optimale Nutzung von CBD

  1. Nutzen Sie Vollspektrum-CBD-Extrakte. Diese enthalten nämlich auch andere Cannabinoide der Pflanze, welche eine Linderung bei Nervenentzündungen und den Begleitsymptomen der Erkrankung gezeigt haben.
  2. Wählen Sie immer hochwertige CBD-Produkte. Der Grund dafür ist, dass jegliche Verunreinigungen bei CBD-Produkten minderer Qualität neue Beschwerden verursachen und sogar das Voranschreiten von ALS beschleunigen können.
  3. Wenden Sie CBD regelmäßig an. Es dauert nämlich in der Regel mehrere Wochen, bis sich die Wirkung von CBD bei ALS entfaltet. Seien Sie also geduldig und beharrlich, wenn Sie CBD ergänzend verwenden.
  4. Verwenden Sie CBD ergänzend zu anderen Behandlungen und nicht ausschließlich. ALS ist eine komplexe Erkrankung mit einer Reihe verschiedener Faktoren. Daher ist es ratsam, mehrere Behandlungsformen zu kombinieren, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
  5. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie CBD in Kombination mit anderen ALS-Medikamenten einnehmen. Der Grund dafür ist, dass es bei einigen Medikamenten zu negativen Wechselwirkungen mit CBD oder den anderen in der Flasche enthaltenen Cannabinoiden kommen kann.

Was ist ALS?

ALS wird auch als Lou-Gehrig-Krankheit bezeichnet. Der Name geht auf den berühmten Baseballspieler zurück, der sich im Jahr 1939 aus dem Sport zurückziehen musste, nachdem bei ihm die Erkrankung festgestellt wurde. 

Bei der Erkrankung tritt eine fortschreitende Lähmung der Muskeln auf, da die für die Muskeln zuständigen Neuronen zerstört werden. Wir haben Millionen spezialisierter Nervenzellen, auch Motoneurone genannt. Diese haben die Funktion, Botschaften vom Gehirn an die Muskeln und wieder zurück ans Gehirn zu übertragen. 

Wenn diese Motoneurone zerstört werden, dann können die Betroffenen irgendwann nicht mehr laufen, sprechen, essen oder trinken. Wenn die Motoneurone versagen, welche für die Lungenfunktion zuständig sind, dann endet die Krankheit tödlich.  

Symptome von ALS

  • Stolpern
  • Fallenlassen von Gegenständen
  • Undeutliche Sprache
  • Schwierigkeiten beim Schlucken
  • Gewichtsabnahme
  • Verringerter Muskeltonus
  • Kurzatmigkeit
  • Erhöhte oder verminderte Reflexe
  • Unkontrollierbare Phasen des Lachens oder Weinens
  • Schwächegefühl
  • Erschöpfung
  • Muskelkrämpfe oder Zuckungen
  • Muskelsteifheit oder Starre
  • Konzentrationsschwäche
  • Stimmungsschwankungen

Es gibt zwei verschiedene ALS-Formen

1. Sporadische ALS

Diese Form von ALS kann jeden betreffen, unabhängig vom Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder Alter. 

2. Familiäre ALS

Die familiäre ALS ist eine Form der Erkrankung, die erblich ist. Sie macht 5 – 10 % der Fälle aus. 

Weitere ALS-Klassifikation: Bulbäre ALS

Die bulbäre ALS bezieht sich auf den Ausgangspunkt der betroffenen Neuronen. Menschen mit familiärer oder sporadischer ALS können beide von der bulbären ALS betroffen sein. Bei dieser Form der Krankheit sind als erstes die Motoneuronen in der kortikobulbären Region des Hirnstamms betroffen. Dadurch zeigen sich die Lähmungserscheinungen zuerst an der Muskulatur im Gesicht, am Hals und am Kopf. 

Was sind die Ursachen für ALS?

Die genauen Ursachen sind unbekannt, aber es gibt einige Theorien, welche Faktoren eine Entstehung der Krankheit begünstigen. Unter anderem:

  • Umweltfaktoren
  • Belastung mit Schwermetallen
  • Genetische Veranlagung

Leitfaden zur Anwendung von CBD bei ALS

Wir sind uns darüber bewusst, dass zusätzliche Forschungsarbeit notwendig ist, um weitere Kenntnisse über die Wirkung von CBD bei ALS-Betroffenen zu erlangen. Allerdings sind die Forschungsergebnisse, die uns bisher zur Verfügung stehen, sehr vielversprechend.

Untersuchungen haben ergeben, dass CBD und viele der anderen Cannabinoide, einschließlich THC und CBG, erhebliche Vorteile bieten, wenn es um die Linderung von Begleiterscheinungen geht, die mit diesem Leiden verbunden sind. Es wird daher als wirksamer Bestandteil bei der Behandlung anderer ähnlicher neurodegenerativer Erkrankungen angesehen.

Sowohl CBD als auch THC könnten bei dieser Art von Erkrankung helfen. Bei den meisten Fallstudien, die eine Verbesserung der Lebensdauer und der Symptome zeigten, wurde Marihuana verwendet, welches sowohl THC als auch CBD enthielt.

Wir empfehlen aus diesem Grund, ein Vollspektrum-CBD-Öl anstelle eines gereinigten CBD-Extraktes zu verwenden. Aus Letzterem werden nämlich alle anderen Cannabinoide und Terpene entfernt. Es kann jedoch sein, dass sie an einem Ort leben, an dem Sie möglicherweise keinen Zugang zu CBD-Produkten haben, die THC in einer höheren Konzentration als 0,3 % enthalten. 

An manchen Orten haben ALS-Patienten die Möglichkeit, sich bei medizinischen Marihuanaprogrammen zu bewerben. Sie können so Zugriff auf Öle, Tinkturen, Konzentrate oder unverarbeitete Cannabisblüten bekommen, die einen hohen CBD- und THC-Gehalt haben. Die bisherigen Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass es sich hierbei um die beste Option für ALS-Patienten handelt.

Sollten Sie jedoch keine Hanf- oder Marihuana-Produkte mit THC-Gehalt erhalten können, ist das auch in Ordnung, denn CBD ist bei dieser Erkrankung dennoch wirksam. In der Regel ist es sogar besser geeignet, um Symptome wie Muskelzittern, Schlaflosigkeit und Angstzuständen zu behandeln, als Produkte die THC enthalten.

Wie bei jeder neurodegenerativen Erkrankung ist es ratsam, mit Ihrem behandelnden Arzt zu sprechen, bevor Sie versuchen, Ihre Symptome mit CBD- oder Marihuana-Produkten zu behandeln. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass CBD-Öle eine negative Wechselwirkung mit anderen Medikamenten zeigen, die sie möglicherweise einnehmen. Daher sollten Sie zunächst mit Ihrem Arzt sprechen und nicht davon ausgehen, dass jede Anwendung zu 100 % sicher ist.

Was die Forschung sagt

Es gibt leider, trotz jahrelanger Fallstudien und vielversprechender Forschung bei ähnlichen neurologischen Störungen, keine klinischen Studien, welche die Wirkung von CBD bei ALS-Patienten untersucht haben. Es gibt jedoch viele Fallstudien, die die positive Wirkung bei sowohl legalem als auch illegalem Konsum von Cannabis und CBD zeigen [5].

Es gibt auch immer mehr Beweise dafür, dass THC bei ALS helfen kann.

In einem 2004 veröffentlichten Tierversuch wurde die Wirkung von THC, dem primären psychoaktiven Cannabinoid der Cannabispflanze, bei Mäusen mit ALS untersucht. Es sollte untersucht werden, ob sich positive Effekte zeigen [6]. Die Ergebnisse dieser Studie machen deutlich, dass die Symptome bei Mäusen, denen THC verabreicht wurde, deutlich schwächer waren als bei Mäusen, die nicht mit THC behandelt wurden.

Weitere Studien haben gezeigt, dass THC die Motoneuronen im Rückenmark schützt [8], die maßgeblich an der Entwicklung von ALS beteiligt sind.

Zusätzlich hat sich THC als „äußerst wirksam“ bei der Verringerung oxidativer Schäden gezeigt, die durch eine neurotoxische oxidative Verbindung, die als tert-Butylhydroperoxid bekannt ist, verursacht werden [9].

Welche Dosis von CBD ist zu empfehlen?

Da bisher keine klinischen Studien zur Anwendung von CBD bei ALS durchgeführt wurden, können bisher keine spezifischen Dosen identifiziert werden. Bei Studien zur Anwendung von CBD bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen wird jedoch häufig berichtet, dass hohe Dosen erforderlich sind, um eine Wirkung zu erzielen. Daher gehen wir davon aus, dass die Dosis auch bei ALS über dem Durchschnitt liegen sollte.

Wir empfehlen, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese täglich um 2 bis 5 mg CBD zu steigern. Sobald Sie eine Linderung der Symptome bei sich feststellen, haben Sie die richtige Dosis gefunden. Fallbeispielen zufolge kann CBD Symptome wie Schlaflosigkeit, Schmerzen und Muskelzittern fast unmittelbar nach der Einnahme lindern. Das Einsetzen der lebensverlängernden Wirkung des Stoffs nimmt allerdings sehr viel mehr Zeit in Anspruch und wird nicht sofort bemerkt.

Für optimale Ergebnisse empfehlen wir daher, CBD hochdosiert einzunehmen und diese Dosis dauerhaft beizubehalten.

Halten Sie immer zuerst mit Ihrem Arzt Rücksprache, bevor Sie bei ALS CBD einnehmen. 

Empfohlene Stärke bei ALS: Hohe Stärke

Tägliche CBD-Dosierung nach Körpergewicht und gewünschter Stärke (in mg)

Gewicht (kg)Geringe StärkeMittlere StärkeHohe Stärke
45 kg 10 mg30 mg 60 mg
56 kg13 mg38 mg 75 mg
68 kg15 mg45 mg 90 mg
79 kg17 mg52 mg105 mg
90 kg20 mg60 mg120 mg
102 kg22 mg67 mg135 mg
113 kg25 mg75 mg150 mg

Referenzen

  1. Martín-Moreno, A. M., Reigada, D., Ramírez, B. G., Mechoulam, R., Innamorato, N., Cuadrado, A., & de Ceballos, M. L. (2011). Cannabidiol and other cannabinoids reduce microglial activation in vitro and in vivo: relevance to Alzheimers′ disease. Molecular pharmacology, mol-111.
  2. Chagas, M. H. N., Zuardi, A. W., Tumas, V., Pena-Pereira, M. A., Sobreira, E. T., Bergamaschi, M. M., … & Crippa, J. A. S. (2014). Effects of cannabidiol in the treatment of patients with Parkinson’s disease: an exploratory double-blind trial. Journal of Psychopharmacology, 28(11), 1088-1098.
  3. Wade, D. T., Collin, C., Stott, C., & Duncombe, P. (2010). Meta-analysis of the efficacy and safety of Sativex (nabiximols), on spasticity in people with multiple sclerosis. Multiple Sclerosis Journal, 16(6), 707-714.
  4. Carter, G. T., Abood, M. E., Aggarwal, S. K., & Weiss, M. D. (2010). Cannabis and amyotrophic lateral sclerosis: hypothetical and practical applications, and a call for clinical trials. American Journal of Hospice and Palliative Medicine®, 27(5), 347-356.
  5. Karlsborg, M., Christophersen, A. K., Pontoppidan, C., & Kampmann, J. P. (2017). Self-medication with cannabidiol oil in a patient with primary lateral sclerosis. Ugeskrift for laeger, 179(7).
  6. Raman, C., McAllister, S. D., Rizvi, G., Patel, S. G., Moore, D. H., & Abood, M. E. (2004). Amyotrophic lateral sclerosis: delayed disease progression in mice by treatment with a cannabinoid. Amyotrophic Lateral Sclerosis and Other Motor Neuron Disorders, 5(1), 33-39.
  7. Mannucci, C., Navarra, M., Calapai, F., Spagnolo, E. V., Busardò, F. P., Cas, R. D., … & Calapai, G. (2017). Neurological aspects of medical use of cannabidiol. CNS & Neurological Disorders-Drug Targets (Formerly Current Drug Targets-CNS & Neurological Disorders), 16(5), 541-553.
  8. Abood, M. E., Rizvi, G., Sallapudi, N., & McAllister, S. D. (2001). Activation of the CB1 cannabinoid receptor protects cultured mouse spinal neurons against excitotoxicity. Neuroscience letters, 309(3), 197-201.
  9. Abe, K., & Saito, H. (1998). Characterization of t‐butyl hydroperoxide toxicity in cultured rat cortical neurones and astrocytes. Pharmacology & toxicology, 83(1), 40-46.

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